Foto: (c) Marco Borggreve (Christina Landshamer), Guide Werner (Andrè Schuen)

51. Liederabend // So // 22. April // 17 Uhr // Gewehrsaal

Christina Landshamer Sopran
Andrè Schuen Bariton

»Myrthen«

Robert Schumann (1810-1856)
Liederzyklus »Myrthen« op.25

Robert Schumann (1810-1856)
Ausgewählte Heine-Lieder
Lehn deine Wang op.142/2
Dein Angesicht so lieb und schön op.127/2
Entflieh mit mir und sei mein Weib op.64/3a
Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht op.64/3b
Mein Wagen rollet langsam op.142/4

Robert Schumann (1810-1856)
4 Lieder und Gesänge der Mignon (J.W.v.Goethe)
Kennst du das Land op.98a/1
Nur wer die Sehnsucht kennt op.98a/3
Heiss mich nicht reden op.98/5
So lass mich scheinen op.98a/9

Robert Schumann (1810-1856)
Drei Duette
In der Nacht op.74/4 (aus: Spanisches Liederspiel)
Ich bin dein Baum op.101/3 (aus: Minnespiel)
Die tausend Grüsse op.101/7 (aus: Minnespiel)>

Die gebürtige Münchnerin Christina Landshamer studierte an der Hochschule für Musik und Theater bei Angelica Vogel sowie anschließend in der Liedklasse von Konrad Richter und in der Solistenklasse bei Dunja Vejzović an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Heute ist sie eine vielseitige und weltweit gefragte Konzert-, Opern- und Liedsängerin. Ihre Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Daniel Harding, Kent Nagano, Sir Roger Norrington, Stéphane Denève, Christian Thielemann oder Riccardo Chailly führt sie zu bedeutenden Orchestern in Europa wie dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern, dem SWR Sinfonieorchester, Concertgebouw Orkest, Freiburger Barockorchester, Tonhalle-Orchester Zürich, Orchestre de Paris, aber auch in die USA und Kanada zum New York Philharmonic Orchestra, dem Pittsburgh und dem Montreal Symphony Orchestra.

In der letzten Saison gab Christina Landshamer ihr US-Debüt an der Lyric Opera of Chicago als Sophie im Rosenkavalier, gefolgt von ihrem Debüt in New York mit dem Ensemble Midtvest in der Weill Recital Hall der Carnegie Hall. Auch in dieser Saison ist sie häufiger Gast in Amerika: Beim Pittsburgh Symphony Orchestra unter Manfred Honeck singt sie Konzerte mit Mahlers Auferstehungssymphonie, die auch für CD mitgeschnitten werden. Gleich zweimal ist sie zu Gast beim New York Philharmonic Orchestra unter Alan Gilbert: in Händels Messiah und in Mahlers 4. Sinfonie, mit der sie das Orchester auch auf einer Europatournee begleitet, mit Stationen in Essen, Budapest, Wien, London, Hamburg und Kopenhagen. Hierzulande ist sie im spannenden Hamburger Eröffnungsmonat mit der NDR Elbphilharmonie Hamburg unter Thomas Hengelbrock in Haydns Schöpfung zu erleben, mit dem Konzerthausorchester Berlin unter Vladmir Jurowski in Mozarts Requiem, auf Tournee mit dem Orchestre des Champs-Elysées unter Philippe Herreweghe in der 9. Sinfonie von Beethoven, mit Mendelssohns Lobgesang zum ersten Mal bei der Accademia di Santa Cecilia in Rom unter Pablo Heras-Casado oder erneut mit dem Gewandhausorchester unter Herbert Blomstedt in Bachs h-moll-Messe sowie in Haydns Jahreszeiten, diesmal am Pult Trevor Pinnock.

Ihre ersten Opernerfahrungen machte Christina Landshamer an der Stuttgarter Staatsoper, an der Opéra du Rhin in Straßburg sowie an der Komischen Oper in Berlin. Am Theater an der Wien arbeitete sie als Clarice in Haydns Il mondo della luna mit Nikolaus Harnoncourt. Bei den Salzburger Festspielen gab sie ihren Einstand als Frasquita in Carmen (Simon Rattle/Berliner Philharmoniker). In Simon McBurneys gefeierter Neuproduktion von Mozarts Zauberflöte an der Oper Amsterdam unter Marc Albrecht hatte Christina Landshamer Ende 2012 ihr umjubeltes Debüt als Pamina. Mit Christian Thielemann war sie in der Dresdner Silvestergala an der Seite von Anna Netrebko und als Ännchen in der Jubiläums-Neuproduktion von Webers Freischütz zu erleben. 2014 debütierte sie in Glyndebourne als Almirena/Rinaldo und 2015 an der Bayerischen Staatsoper als Pamina. Nach dem Rosenkavalier in Chicago ist sie 2016 in der Schweiz am Theater St. Gallen als Susanna in einer Neuproduktion von Mozarts Nozze di Figaro zu hören.

Der Bariton Andrè Schuen stammt aus dem ladinischen La Val (Südtirol, Italien) und wuchs dort dreisprachig auf – ladinisch, italienisch und deutsch, eine Vielseitigkeit, die sich in seinem jetzigen Gesangsrepertoire widerspiegelt. Obwohl lange Jahre das Cello sein Hauptinstrument war, entschied er sich für ein Gesangsstudium an der Universität Mozarteum Salzburg bei Prof. Horiana Branisteanu sowie Lied und Oratorium bei Prof. Wolfgang Holzmair. Schon früh erhielt Andrè Schuen verschiedene Preise, 2016 wurde er für seine erste CD beim Label AvI als „Nachwuchskünstler des Jahres“ mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet.

Die Saison 2017/2018 startet Andrè Schuen in seiner Paraderolle als Don Giovanni zunächst in einer Neuproduktion an der Opéra National de Lorraine in Nancy und kurz darauf am Grand Théâtre de Luxembourg. Im März debütiert er in der Neuproduktion von Leoncavallos I Pagliacci an der Oper Genf als Silvio und schließlich zum Ende der Saison am Teatro Regio in Turin, wo er den Guglielmo singt. Liederabende führen ihn zum Bayerischen Rundfunk nach München, und außerdem zum Amsterdamer Concertgebouw. Im nächsten Jahr ist er in Folge seiner mit großer Begeisterung aufgenommenen Liederabende bei der Schubertiade gleich viermal zu Gast in Hohenems und Schwarzenberg. Am Konzerthaus Dortmund residiert er nun in der dritten Saison als „Junger Wilder“. Im Mai 2018 wird er bei den Salzburger Pfingstfestspielen als Solist im Brahms-Requiem in der Londoner Fassung für Soli, Chor und Klavier zu vier Händen mit dem Intendanten Markus Hinterhäuser selbst am Klavier sowie Pierre-Laurent Aimard auftreten. Dort ist Andrè Schuen schon seit 2010 bekannt, damals zunächst als Mitglied des Young Singers Project und in der Folge bei verschiedenen Produktionen der Salzburger Festspiele unter Simon Rattle und Riccardo Muti. Auf der Konzertbühne ist Andrè Schuen in dieser Saison außerdem u. a. in Gabriel Faurés Requiem mit dem NHK Symphony Orchestra erstmals in Japan zu erleben, mit den Wiener Symphonikern unter Philippe Jordan und auch mit dem Orchestre National de France unter Trevor Pinnock in Bachs Weihnachtsoratorium. Vergangene Highlights auf der Konzertbühne waren Auftritte mit den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle, beim WDR Sinfonieorchester unter Jukka-Pekka Saraste oder beim Swedish Radio Symphony Orchestra und den Bamberger Symphonikern unter Daniel Harding.

Von 2010 bis 2014 war Andrè Schuen Ensemblemitglied der Oper Graz. Andrè Schuen war einer der wenigen Sänger, der gleich dreimal im Da Ponte-Zyklus von Nikolaus Harnoncourt am Theater an der Wien zu hören war: als Figaro, Don Giovanni und Guglielmo, woraufhin er den ORF-Publikumspreis des Österreichischen Musiktheaterpreises erhielt. Andrè Schuen ist dem Theater an der Wien weiterhin eng verbunden. Dort begeisterte er gleichermaßen Publikum und Fachpresse unter anderem in Giovanni Paisiellos Il Barbiere di Siviglia (Titelpartie) unter René Jacobs, als Don Fernando in Beethovens Fidelio, als Graf in Strauss‘ Capriccio und zuletzt in der Titelpartie der Uraufführung von Anno Schreiers Hamlet in der Regie von Christof Loy. Weitere Rollendebüts führten ihn in der letzten Saison nach Genf als Marcello (La Bohème) sowie mit einer Neuproduktion von Mozarts Le Nozze di Figaro als Conte nach Angers und Nantes.

Mit dem Pianisten Daniel Heide führten ihn Auftritte unter anderem in die Wigmore Hall in London, nach Oxford, zum Heidelberger Frühling sowie ans Wiener Konzerthaus. Auch Gerold Huber zählt zu seinen Liedpartnern, mit dem er sein Debüt bei der Schubertiade in Hohenems gab. Im Sommer 2017 feierte Andrè Schuen sein USA-Debüt mit Liederabenden beim renommierten Tanglewood-Festival sowie beim Aspen Music Festival gemeinsam mit Andreas Haefliger.

Auf seinen ersten beiden vorliegenden Lied-CDs präsentiert sich Andrè Schuen mit Liedern von Schumann, Wolf und Martin gemeinsam mit dem Pianisten Daniel Heide sowie mit Werken von Beethoven, die er mit dem Trio Boulanger aufgenommen hat.

Hintergund-Foto: © Bernd Hartung